Stadtgeschichten

Einmal Hühnertopf Chongqing Art, bitte!

- ein Traum in Mianyang


Von Sena/Agnes/Wendy, Pädagogische Hochschule Mianyang, Mianyang, Sichuan

Aktualisiert Am 6.04.2018-19:44


"Moment, es ist gleich fertig!", sagt Song Weikang, 26. Er lebt seit seiner Kindheit im Santai Kreis der Stadt Mianyang in der Provinz Sichuan und ist hier Koch. Sein Restaurant hat sich auf den Hühnertopf (鸡公煲 – Ji Gongbao) spezialisiert, den man sonst nur in der Stadt Chongqing findet.

"Moment!", das hört man ihn sehr häufig aus seiner kleinen Küche rufen, da die Zubereitung sehr viel Zeit in Anspruch nimmt. Trotz der langen Wartezeiten ist sein Laden aber immer gut besucht.


Gestern, auf Wiedersehen!

Nach dem Studium hatte er den Traum, einmal in einem Unternehmen in einer gehobenen Position zu arbeiten, aber die Realität sah anders aus. Er zog allein an einen fremden Ort, weit entfernt von seinen Eltern und seiner Familie. Niemand konnte ihm helfen. Irgendwann fand er doch Arbeit: In einem U-Bahn Tunnel reparierte er Maschinen. Obwohl er hierdurch viel Geld verdiente, hat ihm die Arbeit nicht ganz gefallen. Die Arbeit in einem Tunnel ist anstrengend und nicht für jeden geeignet. Man sieht weder die Sonne noch die Jahreszeiten.

"Je länger ich unter der Erde blieb, desto schwächer wurde mein Körper", sagt er. Im Tunnel war es schwül und überall herrscht ein muffiger Geruch. Die Maschinen produzieren so viel Wärme, dass die Temperaturen im Tunnel für mich kaum zu ertragen waren. Der schnelle und hektische Lebensrhythmus ermüdete ihn zusätzlich. Er dachte immer häufiger an seine Eltern und Freundin. Heimweh und Liebeskummer ließen ihn schließlich seinen Job aufgeben und in die Heimat zurückkehren.


Der erste Laden für Chongqing Ji Gongbao in Mojia, Mianyang:

Aus Heimweh kam er also nach Mianyang zurück. Am Anfang wusste er nicht, was er machen sollte. Aber um seinen Lebensunterhalt finanzieren zu können, brauchte er dringend Arbeit. Allerdings wollte er nicht mehr für jemanden arbeiten. "Ich möchte meiner Freundin ein besseres Leben schenken", war seine Gedanke. Deshalb entschloss er sich, einen eigenen Laden neben der Pädagogischen Hochschule Mianyang und ihrem Campus neben dem Dorf Mojia zu eröffnen. In dieser Zeit betrieb er viel Recherche und stellte fest: "Milchtee wäre eine gute Wahl, allerdings sind die Zinsen ziemlich hoch und die Finanzierung wäre ein Problem." Er entschied sich dazu, sein Restaurant zu eröffnen.

Da er zu Beginn nicht wusste, wie man Werbung macht, fanden nur wenige Gäste ihren Weg in seinen Laden. Allerdings traf sein Ji Gongbao den Geschmack der Menschen und bekam immer mehr Lob für sein kleines Restaurant. Neben dem Erfolg sind es auch viele herzliche Momente, weshalb er seinen Beruf liebt. "Einmal bin ich im Regen gestolpert und gleich in Panik geraten, weil ich den Studenten das Essen nicht rechtzeitig bringen konnte. Sie teilten mir allerdings per SMS mit, dass ich lieber vorsichtig sein sollte. Ich war zutiefst gerührt.", erzählt er.


Morgen, hallo!

Als leidenschaftlicher Kämpfer für seine Zukunft will er nicht immer den jetzigen Zustand beibehalten, obwohl das Geschäft mittlerweile sehr stabil ist. Wie allen bekannt ist: "Ohne Fleiß keinen Preis." Er möchte mehr Läden in Mianyang eröffnen und hat sich entschlossen, dies zu tun. Das bedeutet aber auch, dass er mehr Zeit und Energie aufwenden wird. Aber es ist nicht leicht für ihn, da ihm die Realität und seine Lebensumstände Schwierigkeiten bereiten. Er ist verheiratet und hat ein kleines Kind zu versorgen. Seine Frau lebt außerdem in einer anderen Stadt, weit entfernt von Mianyang. Er hofft, dass sie bald zurückkehren und sie die Läden zusammenführen können.

Es gibt ein Sprichwort: "Was man hofft, glaubt man gern." Wenn man also glaubt, kann man hart an seinem Traum arbeiten.